
Eine Festhypothek, eine variable Hypothek oder lieber die SARON-Flexi-Hypothek? So schön der Kauf eines Eigenheims ist: Die Wahl der richtigen Hypothek ist eine Aufgabe, die oft etwas Kopfschmerzen bereiten kann. Dabei sind Hypotheken gar nicht so kompliziert. Wir helfen dabei, das passende Modell für das jeweilige Bedürfnis zu finden.

Verpassen Sie keine Immobilien-Neuigkeiten!
Erhalten Sie mit «Eigenheim & Immobilien» regelmässig spannende Informationen rund um Finanzierung, Immobilienpreis- und Zinsentwicklung.
Ohne eine Hypothek abzuschliessen, kauft in der Schweiz kaum jemand ein Eigenheim. Schliesslich kostet auch im Kanton Thurgau ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung schnell über 1 Million Franken, zeigt der TKB Eigenheim-Index. Entsprechend lohnt sich die Finanzierung eines Eigenheims mit einer Hypothek für die meisten Käuferinnen und Käufer – denn Banken, Versicherungen und andere Finanzinstitute belehnen Eigenheime normalerweise mit bis zu 80 Prozent des Verkehrswerts. Unter gewissen Umständen ist sogar eine Belehnung von bis zu 90 Prozent möglich, sofern Mehrsicherheiten verpfändet werden.
Die drei wichtigsten Hypothekarmodelle in der Übersicht
Wer sich mit dem Kauf eines Eigenheims auseinandersetzt, wird schnell auf die drei bekanntesten Hypothekarmodelle stossen:
- Die Festhypothek bietet eine feste Laufzeit und einen konstanten Zinssatz: die Option für Planungssicherheit
- Die variable Hypothek mit variablem Zinssatz und kurzen Kündigungsfristen, ohne fixe Laufzeit: die Option für maximale Flexibilität
- Die SARON-Flexi-Hypothek verfügt über einen variablen, an den Referenzzinssatz SARON gekoppelten Zinssatz und eine fixe Laufzeit. Bei der TKB betragen die Laufzeiten 3 oder 5 Jahren und die fixen Zinsperioden 3 Monate: die Option für Sicherheit und Flexibilität in einem.
Vor- und Nachteile der Hypothekarmodelle
Jedes dieser Modelle hat seine Vor- und Nachteile, die auf die individuellen Bedürfnisse und die Marktsituation abgestimmt sein müssen. Hier sind jeweils die Vor- und Nachteile der drei Modelle:
Festhypothek | Variable Hypothek | SARON-Flexi-Hypothek | |
---|---|---|---|
Vorteile |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
||
Nachteile |
|
|
|
|
|
|
Jedes dieser Modelle eignet sich für unterschiedliche Bedürfnisse und Risikoprofile. Während die Festhypothek Sicherheit bietet, sind die variable Hypothek und die SARON-Flexi-Hypothek flexibler. Lassen Sie sich am besten beraten, welches Hypothekarmodell sich am besten für Ihre Bedürfnisse eignet.
Produktvergleich Hypotheken
Vergleichen Sie nicht nur die Vor- und Nachteile. Sehen Sie auch, wie sich die drei wichtigsten Hypothekarmodelle im Detail unterscheiden.
Wie die SARON-Flexi-Hypothek genau funktioniert, erklären wir im folgenden Video.
Nicht nur Zinsen: die wichtigsten Kriterien für die Wahl des passenden Hypothekarmodells
Beim Vergleich verschiedener Modelle sollten nicht nur die Zinssätze ausschlaggebend sein, sondern auch die persönlichen Präferenzen. Wer Ausgaben fix planen und sich nicht aktiv mit dem Finanzmarkt auseinandersetzen möchte, fährt mit einer Festhypothek in der Regel am besten. Auch die Marktsituation ist relevant: Wer eine mittel- oder langfristige Finanzierung sucht und gleichbleibende oder steigende Zinsen erwartet, ist ebenfalls mit der Festhypothek gut bedient. Warum? Der aktuelle Zinssatz kann mit einer Festhypothek über eine längere Zeit fixiert werden.
Wann ist eine variable Hypothek sinnvoll?
Wer Wert auf maximale Flexibilität legt oder gleichbleibende oder sinkende Zinsen erwartet, sollte sich eher für eine SARON-Flexi-Hypothek oder eine variable Hypothek entscheiden. Wichtig sind ausserdem die Kündigungsfristen der gewählten Hypothek – auch bei fixen Hypotheken können diese bis zu sechs Monate betragen.
Gut zu wissen
Wer eine Hypothek ablösen möchte und nicht rechtzeitig kündigt, läuft Gefahr, hohe Vorfälligkeitsentschädigungen zahlen zu müssen.
Unterstützung bei der Entscheidung bietet eine Beratung bei der Bank oder einem Finanzinstitut. Orientierung dazu, wann welches Hypothekarmodell infrage kommt, gibt auch die folgende Tabelle:

Die Mischung macht's aus – auch bei der Finanzierung Ihres Eigenheims
Festhypothek, variable Hypothek oder die SARON-Flexi-Hypothek? Sie fragen sich nun, für welches Hypothekarmodell Sie sich entscheiden soll? Wer sein Eigenheim mit einer Hypothek finanzieren möchte, muss sich nicht zwingend für nur ein Hypothekarmodell entscheiden. Es gibt auch die Möglichkeit, einen Mix aus verschiedenen Laufzeiten und Beträgen oder Modellen zusammenzustellen. So können Eigenheimbesitzende die Gefahr umgehen, am Tag, an dem die Hypothek abläuft, mit einem hohen Zinsniveau konfrontiert zu werden und die komplette Hypothek ablösen oder verlängern zu müssen.
Ganz generell lohnt es sich, sich vor dem Eigenheimerwerb gründlich mit den verschiedenen Optionen auseinanderzusetzen, Beratung in Anspruch zu nehmen und dann die beste Mischung aus Modellen und Laufzeiten zu finden – sodass die Finanzierung zu den eigenen Bedürfnissen und der persönlichen Markteinschätzung passt.

Cédric Fehlmann, Senior Produktmanager, stand dem Redaktionsteam bei diesem Artikel mit seiner Fachexpertise unterstützend zur Seite. Cédric ist schon seit 20 Jahren bei der Thurgauer Kantonalbank, hat einen Bachelor of Science in Betriebsökonomie mit Vertiefung in Bank- und Finanzwesen und ist für die Weiterentwicklung und Pflege des Produktportfolios im Bereich Finanzieren zuständig. Auch verantwortet er die end-to-end Prozesse, führt Markt- und Mitbewerberbeobachtungen durch und arbeitet in zahlreichen Projekten mit. In seiner Freizeit verbringt er gerne Zeit mit seiner Frau und seinen zwei Kindern und powert sich beim Eishockey aus.