Wer sich bei der Geldanlage nur von kurzfristigen Trends und Hypes an den Börsen leiten lässt, hat selten Erfolg. Wichtiger sind konkrete persönliche Ziele, die mit der passenden Anlagestrategie schliesslich auch erreicht werden können.
Geld anzulegen kann für uns alle ganz unterschiedlich aussehen: Einige Anleger wählen eine konservative Strategie, wollen eher Sicherheit als die Aussicht auf hohe Rendite, andere nehmen für die Aussicht auf mehr Gewinn auch gerne höhere Risiken in Kauf. Gemeinsam haben die meisten Anlagestrategien, dass sie von Anlegerinnen und Anlegern mit ihren Beraterinnen und Beratern gewählt und dann für den langfristigen Vermögensaufbau verfolgt werden. Mehr dazu, warum eine Anlagestrategie der Kompass der Geldanlage ist, erklären wir hier.
Unterschiedliche Ziele bedingen auch unterschiedliche Strategien
Bei der Definition der Anlagestrategie geht oft der Gedanke daran verloren, dass die meisten Anlegerinnen und Anleger nicht nur ein langfristiges Ziel verfolgen, sondern kurz-, mittel- und langfristig mit dem eigenen Vermögen ganz unterschiedliche Ziele erreichen möchten.
Denn so unterschiedlich wie die Lebensentwürfe können auch die Ziele sein. Einige träumen von einem tollen Auto. Andere vom Eigenheim, wieder andere von der Frühpensionierung, der Selbstständigkeit oder der eigenen Familie. Andere wollen gar nichts davon – und wieder andere alles.
Entsprechend wichtig ist es, bei der Definition der eigenen Anlagestrategie alle Ziele zu berücksichtigen und verschiedene Strategien zu bestimmen. Schliesslich muss man anders vorgehen, wenn das Ziel ist, in zwei Jahren ein teures Auto zu kaufen, als wenn man anlegt, um sich in 15 Jahren ein Eigenheim leisten zu können. Genau hier setzt das zielbasierte Investieren an.
Das richtige Mass an Risiko für jedes Ziel
Wer mit der eigenen Geldanlage unterschiedliche Ziele erreichen möchte, sollte sie also möglichst zielbasiert mit guten Anlageplänen aufstellen. Das heisst: gemeinsam mit der Beraterin oder dem Berater werden die konkreten Lebensziele besprochen und priorisiert. In der Regel erfolgt die Priorisierung mit der Klärung folgender Fragen, wobei auch die aktuelle Lebenssituation natürlich eine Rolle spielt:
- Gibt es kurzfristige Verbindlichkeiten und Schulden, die es zu tilgen gilt?
- Wie kann ich für meine Zukunft vorsorgen und meine Ziele erreichen?
- Wie kann ich dafür sorgen, dass ich mein Vermögen weitergeben kann?
Dann wird das Vermögen so aufgeteilt und angelegt, dass die unterschiedlichen Ziele mit der grösstmöglichen Wahrscheinlichkeit effizient erreicht werden können. Für jedes Anlageziel kann dann auch unterschiedlich viel Risiko eingegangen werden: Wer also mit 30 Jahren zum Ziel hat, gewinnbringend vorzusorgen und gleichzeitig in den nächsten fünf Jahren Wohneigentum zu erwerben, braucht zwei verschiedene Anlagepläne.
Für die langfristige Vorsorge kann grundsätzlich mehr Risiko eingegangen werden als für das mittelfristige Ziel, eine Wohnung zu kaufen. Schliesslich ist der Anlagehorizont bei der Vorsorge um einiges länger als beim Eigenheim-Ziel. Mehr dazu, wie Anlegerinnen und Anleger mit Risiko bei Geldanlagen umgehen können, erklären wir hier.
Warum auch das Leben im Wohnwagen ein gutes Ziel sein kann
Von Zielen zu träumen ist einfach – realistische Ziele zu setzen braucht etwas mehr Arbeit. Denn schliesslich bringt es nichts, Ziele zu stecken, die nicht erreicht werden können und darum mit der Realität nichts zu tun haben. In zwei oder drei Jahren mit 5'000 Franken Startkapital und minimalem Risiko genug Geld für eine Luxus-Wohnung erwirtschaften? Dafür braucht es eher einen Lottogewinn als eine Anlagestrategie.
Ein gutes Ziel ist das A und O des zielbasierten Investierens. Dabei heisst gut natürlich nicht, dass ein Ziel unbedingt mit den gesellschaftlichen Konventionen einhergehen muss. Lieber im Bus durch Europa reisen als ein Eigenheim kaufen? Nach Australien auswandern statt die Frühpensionierung anpeilen? Lebensziele können ruhig bunt und vielfältig sein. Aber auch bei unkonventionellen Lebensentwürfen müssen finanzielle Ziele das Folgende sein:
- konkret
- messbar
- realistisch
Denn nur basierend auf einem konkreten Ziel lässt sich auch eine passende Anlagestrategie ableiten. Nur wer einen messbaren Betrag definiert hat, kann auch feststellen, ob das Ziel erreicht wurde. Und nur wer realistische Ziele verfolgt, kann diese erreichen.
Mit dem magischen Dreieck zum Erfolg
Realistisch zu sein heisst auch, sich bewusst zu werden, dass man nicht den "Füfer und s’Weggli" haben kann. Eine sichere Anlage, die sofort verfügbar ist und viel Rendite abwirft? Das gibt es nicht. Hier kommt das «magische Dreieck» der Vermögensanlage ins Spiel: Rentabilität (oder Rendite), Sicherheit und Liquidität (oder Verfügbarkeit).
Eine Anlage kann nicht gleichzeitig alle drei Ziele abdecken – also zum Beispiel eine hohe Rendite aufweisen, schnell verfügbar sein und gleichzeitig auch viel Sicherheit bieten. Wer zielbasiert investieren möchte, muss sich bewusst darüber werden, welche beiden Punkte aus dem "magischen Dreieck" für welches persönliche Ziel priorisiert werden sollten.
Keine Angst vor Veränderungen – weder im Leben noch beim Anlegen
Sich mit den eigenen Vorstellungen für das Leben auseinanderzusetzen und konkrete finanzielle Ziele zu setzen, klingt für viele Menschen eher abschreckend als aufregend. Das muss nicht sein: Zum einen helfen Beraterinnen und Berater mit viel Know-how dabei, die richtigen individuellen Ziele zu finden und zu priorisieren und schliesslich das eigene Vermögen richtig anzulegen.
Und zum anderen können sich auch Anlageziele immer wieder ändern – verändern sich die Lebensziele, können auch die darauf basierenden Anlagestrategien wieder angepasst werden. Vielleicht weicht der Traum von der Selbstständigkeit ja in ein paar Jahren dem Ziel nach einem Haus auf dem Land? Auch dann hilft zielbasiertes Investieren dabei, dass das Landhaus bald bezogen werden kann.