Junge Frau maximiert ihre Altersvorsorge mit mehreren 3. Säule-Konten, spart dabei Steuern, sorgt flexibel vor und nutzt Renditechancen.

Die 3. Säule bietet die Möglichkeit, zusätzlich für das Alter vorzusorgen, steuerlich zu profitieren und die finanziellen Ziele im Ruhestand abzusichern. Lohnt es sich, ein Säule 3a-Konto zu eröffnen? Wir sagen ja und zeigen Ihnen neben fünf hilfreichen Tipps, weshalb sich sogar mehrere Säule 3a-Konten lohnen!

Einführung in die 3. Säule

Die drei Säulen der Altersvorsorge in der Schweiz.

Die 3. Säule – insbesondere die gebundene Vorsorge 3a – ist eine der besten Möglichkeiten, langfristig für das Alter zu sparen. Denn wer regelmässig in das Säule 3a-Konto einzahlt, geniesst nach der Pensionierung eine grössere finanzielle Freiheit und profitiert vorher schon von Steuerersparnissen sowie von möglichen Renditechancen. Diese zusätzliche Vorsorge kann im Alter dazu beitragen, den gewohnten Lebensstandard aufrechtzuerhalten.

Doch nicht jedermann kann Einzahlungen in die 3. Säule tätigen. Nur Personen mit einem AHV-pflichtigen Erwerbseinkommen können in ein Säule 3a-Konto einzahlen. Diese Einzahlungen sind mit einem jährlichen Maximalbetrag limitiert. 

Tipp 1: Früh beginnen – vom Zinseszinseffekt profitieren

Je früher Sie mit dem Sparen 3a-Konto starten, desto mehr profitieren Sie vom Zinseszinseffekt beziehungsweise möglichen Kursgewinnen beim Wertpapiersparen. Denn der Zinseszinseffekt entsteht, wenn Sie nicht nur auf die ursprünglichen Einzahlungen Zinsen erhalten, sondern auch auf die bereits erwirtschafteten Zinsen. Das heisst, je früher Sie in die 3. Säule einzahlen, desto länger kann Ihr Kapital durch diesen Effekt profitieren.

Mit Wertpapiersparen 3a das höchste Vorsorgekapital erzielen

Weitere Vorteile eines Säule 3a-Kontos sind:

  • Steuern sparen: Einzahlungen können jedes Jahr bis zu einem gewissen Betrag vom steuerbaren Einkommen abgezogen werden. Was zu einer direkten Steuerersparnis führt, während Sie Ihr Altersguthaben aufbauen.
  • Rendite: Abhängig von der Art des Säule 3a-Kontos können Sie von attraktiven Zinsen oder Anlagerenditen auf Wertschriften (z.B. Aktienfonds) profitieren. So kann Ihr Vorsorgevermögen deutlich schneller wachsen als mit einem herkömmlichen Sparkonto.
  • Flexibilität bei der Auszahlung: Sie können Ihr Säule 3a-Guthaben in bestimmten Situationen vorzeitig auszahlen lassen, beispielsweise beim Kauf eines Eigenheims, bei der Aufnahme einer Selbstständigkeit oder bei der definitiven Auswanderung.
  • Steuerfreie Laufzeit: Ein weiterer Vorteil ist, dass während der gesamten Vorsorgedauer auf die Spareinlagen, Zinsen und Erträge keine Einkommens- und Vermögenssteuern erhoben werden. Die konkrete Steuerersparnis variiert je nach Kanton und Gemeinde.

Achtung: Wer nur ein Säule 3a-Konto führt, muss im Alter das gesamte Kapitalguthaben innerhalb eines Jahres in einer einzigen Tranche vollständig beziehen – es sind keine Teilbezüge möglich. Mehrere 3. Säule-Konten bieten hier Vorteile.

Eine nachträgliche Aufteilung der Vorsorgegelder auf mehrere Säule 3a-Konten ist nicht zulässig. Teilbeträge können Sie grundsätzlich nicht von einem Konto auf das andere übertragen.

Das Thema Sparen fürs Alter ist in der Regel ein komplexes Unterfangen. Wir empfehlen Ihnen, die Säule 3a im Rahmen Ihrer gesamten Vorsorgesituation zu beurteilen. Holen Sie am besten den Rat einer Fachperson ein. Unsere sachverständigen Expertinnen und Experten kennen sich mit den kantonalen Vorsorge- und Steuerbedingungen aus und beraten Sie gerne individuell.

Tipp 2: Mehrere Säule 3a-Konten eröffnen – Steuern optimieren

Damit Sie beim Bezug Ihres Alterskapitals flexibler sind, kann es unter anderem strategisch sinnvoll sein, nicht nur ein, sondern mehrere Säule 3a-Konten zu eröffnen. Es lohnt sich zum Beispiel, ab einem Betrag von rund 100'000 Franken (je nach Kanton) auf einem Säule 3a-Konto ein weiteres zu eröffnen, bis auch dieses wieder ein Guthaben von rund 100'000 Franken aufweist. Denn wenn Sie im Alter mehrere 3a-Konten besitzen, können diese zur Steueroptimierung in unterschiedlichen Jahren bezogen werden.

Aus unserer Sicht sprechen diese Punkte dafür, dass Sie zumindest über die Eröffnung mehrerer Konten nachdenken sollten:

  • Steueroptimierung bei Auszahlung: Aufgrund der Steuerprogression ist es besser, das Kapital im Alter zeitlich gestaffelt auszahlen zu lassen. Denn die Auszahlung Ihres Kapitalguthabens auf Ihrem Säule 3a-Konto ist steuerpflichtig. Je höher die Auszahlungssumme im selben Jahr ist, desto höher ist die Besteuerung. Um die Steuerprogression zu brechen, können Sie durch gestaffelte Auszahlungen über mehrere Jahre die Steuerbelastung reduzieren. Wie eingangs erwähnt, funktioniert die Staffelung nur, wenn Sie mehrere Säule 3a-Konten haben. Ab 60 Jahren bereits könnten Sie mit mehreren Konten jedes Jahr bis zum Referenzalter Ihr angespartes Kapitalguthaben beziehen.
  • Flexibilität bei der Anlage: Mit mehreren Säule 3a-Konten haben Sie ausserdem die Möglichkeit, Ihr Vorsorgevermögen zu diversifizieren. Zum Beispiel ein Konto mit klassischen Sparzinsen und ein anderes in Wertschriften angelegt (siehe Tipp 3), um von höheren Renditen über die Zeit zu profitieren.

Wie viele Säule 3a-Konten sind erlaubt?

In der Schweiz dürfen Sie mehrere Säule 3a-Konten führen. Es gibt daher keine spezifische Obergrenze oder Regulierung für die Anzahl der Konten. Allerdings gibt es pro Jahr einen maximalen Einzahlungsbetrag, den Sie steuerlich abziehen können.

Tipp 3: Geld in Wertschriften investieren

Wenn Sie langfristig investieren und dabei auch Vermögensschwankungen tolerieren können, ist die Anlage in Wertschriften für die Säule 3a eine sinnvolle Option. Eine 3. Säule mit Wertschriften bietet die Möglichkeit, in Strategien mit mehr oder weniger Aktien, festverzinslichen Obligationen und noch weiteren Vermögensklassen zu investieren. Das Wertpapiersparen 3a rentiert über die Zeit besser als ein Zinskonto, da es aufgrund der Beteiligung der innovativen Firmen an deren Wertentwicklung und den Gewinnausschüttungen in Form von Dividenden höhere Renditechancen als ein herkömmliches Sparkonto bietet. So schützen Sie sich auch besser vor dem Risiko der Inflation , denn die Unternehmensgewinne steigen mehrheitlich in einem Inflationsumfeld. Dagegen verliert das Sparkonto mit einer tieferen Verzinsung als die Inflation an Kaufkraft. Überlegen Sie sich vorab aber Ihre persönliche Risikobereitschaft und prüfen Sie Ihre Risikofähigkeit.

Wir haben für Sie die Chancen und Risiken kurz und knapp zusammengestellt:

Chancen einer 3. Säule mit Wertschriften

  1. Höhere Renditechancen: Langfristig bieten Aktien und Fonds oft höhere Erträge als Sparkonten. Und langfristig ist auch der Anlagehorizont, wenn Sie früh mit dem Wertpapiersparen beginnen.
  2. Inflationsschutz: Mit Wertschriften können Sie der Entwertung Ihres Geldes durch die Inflation am besten entgegenwirken.

Risiken einer 3. Säule mit Wertschriften

  1. Kursschwankungen: Kurzfristig kann der Wert Ihres Vorsorgevermögens schwanken, was vor allem kurz vor dem Bezug der Vorsorgegelder zu Vermögenseinbussen führen kann.
  2. Keine Zinsgarantie: Im Gegensatz zu einem Sparkonto gibt es keine garantierte Verzinsung.

Tipp 4: Maximalbetrag einzahlen

Versuchen Sie jedes Jahr den maximal erlaubten Betrag einzuzahlen, um das volle Steuersparpotenzial auszuschöpfen.

Für Erwerbstätige mit Pensionskasse (Angestellte) sind für 2024 jährlich Einzahlungen in Höhe von maximal 7'056 Franken möglich. Für Erwerbstätige ohne berufliche Vorsorge (z.B. selbstständig Erwerbende) gilt eine Einzahlung in Höhe von 20 Prozent des Nettoerwerbseinkommens und höchstens 35'280 Franken.

Portrait von Reto Zimmermann, Leiter Vorsorge und Finanzplanung bei der TKB.
«Die 3. Säule ist nicht nur eine Vorsorge, sondern ein Schlüssel, um heute Steuern zu sparen und morgen finanziell abgesichert zu sein.»
Reto Zimmermann
Leiter Vorsorge und Finanzplanung

Tipp 5: Einzahlungen in die 3. Säule zu Jahresbeginn

Es ist vorteilhaft für Sie, wenn Sie Einzahlungen in die 3. Säule bereits zu Jahresbeginn, oder zumindest verteilt über das ganze Jahr, zum Beispiel in monatlichen Teilbeträgen, vornehmen. Folgende Gründe sprechen auf jeden Fall dafür:

  • Planungssicherheit: Frühe Einzahlungen reduzieren das Risiko, dass Sie den maximalen Einzahlungsbetrag am Ende des Jahres vergessen einzuzahlen oder nicht rechtzeitig leisten können.
  • Bessere Verzinsung: Einzahlungen auf verzinste Säule 3a-Konten beginnen früher Zinsen zu erwirtschaften, was die Gesamtrendite steigert.
  • Höhere Rendite: Wenn Sie sich für die 3. Säule mit Wertschriften entschieden haben, kann bei Anlagen (z.B. in Fonds) eine frühere Einzahlung potenziell mehr Ertrag bringen, da Sie das Kapital länger investieren und Zinseszinseffekte optimaler genutzt werden.

Fazit: Clever vorsorgen mit der 3. Säule

Die 3. Säule ist ein zentrales Element der Altersvorsorge in der Schweiz und bietet sowohl steuerliche Vorteile als auch attraktive Renditechancen. Besonders bei langfristiger Planung und der Nutzung von Wertschriften können Sie Ihr Altersguthaben signifikant steigern. Die Eröffnung von mehreren Säule 3a-Konten und die frühzeitige Einzahlung helfen auch dabei, das volle Potenzial dieser Säule auszuschöpfen und den gewohnten Lebensstandard im Ruhestand zu sichern. Wir finden, ein Sparen 3a-Konto lohnt sich so oder so, aber überzeugen Sie sich gleich selbst!

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Paar sitzt mit dem Smartphone auf dem Sofa und plant ihre Altersvorsorge.
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Portrait von Reto Zimmermann, Leiter Vorsorge und Finanzplanung bei der TKB.
Reto Zimmermann
Leiter Vorsorge und Finanzplanung

Reto Zimmermann, Leiter Vorsorge und Finanzplanung, stand dem Redaktionsteam für diesen Artikel mit seiner Fachexpertise zur Verfügung. Reto ist schon seit 2012 bei der TKB und führt das Team Vorsorge und Finanzplanung. Als Experte in diesem Bereich berät und unterstützt er Menschen, die ihre finanzielle Zukunft und persönliche Sicherheit im Blick behalten und optimieren möchten. Mit seinem fundierten Wissen unterstützt der eidg. dipl. KMU-Finanzexperte und Finanzplaner mit eidg. FA auch die TKB-Kundenberaterinnen und TKB-Kundenberater bei Fachfragen. Ausserdem gibt er sein Expertenwissen bei seiner Referententätigkeit an Fachveranstaltungen und Schulungen weiter. In seiner Freizeit verbringt Reto gerne Zeit in der Natur. Gemeinsam mit seiner Familie geniesst er Ausflüge in die Berge und Wälder. Zudem steht er oft am Grill und auch gerne in der Küche, wo er mit viel Hingabe und Kreativität köstliche Gerichte zaubert.