Januar 2025 | Das herausfordernde internationale Umfeld prägte das Geschäftsjahr 2024 der Thurgauer Industrie. Für das laufende Jahr überwiegt die Zuversicht.

Die schwache Wirtschaftslage in Deutschland hinterlässt auch in der Thurgauer Industrie Spuren. Die Stimmung hat sich merklich eingetrübt. Rund 40 Prozent der Unternehmen berichten von rückläufigen Gewinnen und Umsätzen. In der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM-Industrie) berichteten vor zwei Jahren 57 Prozent von einer guten Geschäftslage. Heute sind es noch 33 Prozent. Über die gesamte Branche hinweg stufen derzeit 37 Prozent der Umfrageteilnehmer die Geschäftslage als gut ein, jeder vierte als unbefriedigend.

Geschäftslage hat sich teilweise eingetrübt
Beurteilung des jeweiligen Geschäftsjahrs nach Subbranchen, Saldo aus «gut» und «unbefriedigend»

Der Personalbestand in der Gesamtindustrie bleibt stabil, wobei sich zwei Entwicklungen gegenseitig aufheben: Die MEM-Industrie meldet einen rückläufigen Personalbestand, die Nahrungs- und Genussmittelindustrie eine Zunahme. Die Kapazitätsauslastung und die Investitionen bleiben mehrheitlich unverändert, einzig die Unternehmen im Bereich Nahrungs- und Genussmittel berichten von gestiegenen Investitionen.

Für das kommende Jahr rechnen die Thurgauer Industrieunternehmen mit steigenden Umsätzen, Gewinnen und Auslastungen. Dabei sticht die Nahrungs- und Genussmittelindustrie hervor, während die MEM-Industrie keine Veränderungen bei Gewinn und Umsatz erwartet. Beim Personalbestand sind keine Änderungen geplant.

Die fünf grössten Herausforderungen für die kommenden Jahre in der Industrie
Anteil Nennungen (maximal 3 Nennungen aus einer Auswahl von 15 potenziellen Herausforderungen möglich) 

 

Der Fachkräftemangel bleibt die meistgenannte Herausforderung. Die Frankenstärke verdrängt die hohen Energiekosten von Platz zwei, diese bleiben aber ein gewichtiger Belastungsfaktor für die Industrie. Zwei von drei Industriebetrieben sehen die grösste Wachstumsmöglichkeit in der Ausschöpfung des Kerngeschäfts. Die Schweiz wurde letztes Jahr in einer UN-Studie zum 14. Mal in Folge zum innovativsten Land der Welt gekürt. Naheliegend, dass vier von zehn Industriebetrieben die grösste Wachstumsmöglichkeit in Produktinnovationen sehen. Rund ein Drittel der Unternehmen verortet Wachstumschancen in der Erschliessung neuer Absatzmärkte.

Entwicklung und Erwartungen im Überblick

Prognose für 2024 Effektiv 2024 Prognose für 2025
Umsatz
Gewinn
Personal
Auslastung
Investitionen

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