Januar 2025 | Die Geschäftslage hat sich bei den Handelsunternehmen eingetrübt. Auch das laufende Geschäftsjahr wird nicht frei von Herausforderungen sein. Dennoch zeigt sich die Branche optimistisch.
Die Nachholeffekte der Coronapandemie sind definitiv vorbei. Im laufenden Geschäftsjahr hat sich die Stimmung im Gross- und Detailhandel weiter eingetrübt. Sie wird insgesamt aber noch immer als befriedigend eingestuft. In den Subbranchen zeigen sich Unterschiede. Während bei den Detailhändlern 42 Prozent der Umfrageteilnehmer von einer guten Geschäftslage berichten, ist es im Grosshandel nur jedes sechste Unternehmen.
Verglichen mit dem Vorjahr berichtet rund die Hälfte der Unternehmen von rückläufigen Umsätzen und Gewinnen. Die Investitionen und der Auslastungsgrad sind jedoch gleichgeblieben und der Personalbestand hat bei den Umfrageteilnehmern im Schnitt sogar leicht zugenommen.
Grosshandel drückt, Detailhandel stützt
Beurteilung des Geschäftsjahrs 2024, nach Subbranchen
Für das Geschäftsjahr 2025 erwarten die Gross- und Detailhändler wieder steigende Umsätze, Gewinne und Auslastungen. Die Detailhändler profitieren vom privaten Konsum, der dank hoher Arbeitsplatzsicherheit und steigender Kaufkraft im laufenden Jahr stützend wirkt. Die industrienahen Grosshandelsunternehmen hoffen derweil, dass die Bestellungen im laufenden Jahr wieder anziehen. Im Detailhandel wird mit einem leicht sinkenden Personalbestand gerechnet, während im Grosshandel mehr als jedes vierte Unternehmen von einem steigenden Personalbestand ausgeht. Bei den Investitionen zeigt sich ein umgekehrtes Bild: Der Detailhandel rechnet mit steigenden, der Grosshandel mit sinkenden Investitionen.
Top 5 der erwarteten Herausforderungen für die kommenden Jahre
Anteil Nennungen (maximal 3 Nennungen aus einer Auswahl von 15 potenziellen Herausforderungen möglich)
Der Fachkräftemangel wird vom zunehmenden Wettbewerb als dominanter Herausforderung abgelöst. Letzterer wird vor allem durch Online-Marktplätze und den wachsenden Einkaufstourismus infolge des sinkenden Euro-Kurses verstärkt. Die ungenügende Nachfrage wird von 30 Prozent der Unternehmen als wichtiges Hemmnis eingeschätzt. Die Energiekosten spielen im Gegensatz zu den Vorjahren nur noch eine untergeordnete Rolle. Wachstumspotenzial sehen derweil drei von vier Gross- und Detailhändlern in der Ausschöpfung des Kerngeschäfts.
Entwicklung und Erwartungen im Überblick
Prognose für 2024 | Effektiv 2024 | Prognose für 2025 | |
Umsatz | |||
Gewinn | |||
Personal | |||
Auslastung | |||
Investitionen |
Verwendete Daten
Die für den Text verwendeten Daten stammen, sofern nichts anderes erwähnt, aus der jährlichen Wirtschaftsumfrage der TKB bei Thurgauer Unternehmen. Sie reflektieren ein nicht repräsentatives Spiegelbild der wirtschaftlichen Entwicklung im Kanton Thurgau.
Saldomethode
Der Saldowert entspricht der Differenz der Anteile positiver und negativer Nennungen in Prozent. Beispiel: Bei 40% der Unternehmen ist der Umsatz höher und bei 10% geringer. Das ergibt einen Saldowert von 30%. Die 50% Nennungen für gleichbleibenden Umsatz werden nicht berücksichtigt.