Die Dienstleistungsunternehmen im Thurgau schätzen das Geschäftsjahr 2023 zum grössten Teil als gut ein. Die befragten Unternehmen verzeichnen ein Umsatzwachstum. Dieses ist allerdings zu grossen Teilen auf die allgemeine Preissteigerung zurückzuführen und führte folglich nicht zu höheren Gewinnen. Trotz angespannter Situation auf dem Arbeitsmarkt berichten die Thurgauer Dienstleister von einer Zunahme des Personalbestandes.
Anders als vor zwei Jahren ist die Auslastung im letzten Jahr unverändert geblieben. Einzig die Unternehmen in der Informations- und Kommunikationstechnik-Branche (ICT) berichten von einem deutlichen Rückgang der Auslastung.
In der Tourismus-, Hotellerie- und Gastrobranche lassen die positiven Nachholeffekte der Pandemie etwas nach. Trotz Umsatzsteigerungen berichten die Unternehmen des Gastgewerbes von einem Rückgang bei Gewinn und Investitionen sowie von einem Personalabbau. Dies dürfte auch daran liegen, dass Schweizerinnen und Schweizer wieder vermehrt im Ausland Ferien machen.
Sämtliche Dienstleistungsbereiche berichten von positiver Geschäftslage
Frage: Wie beurteilen Sie ganz allgemein das Geschäftsjahr 2023?
Die befragten Unternehmen erwarten für 2024 eine Zunahme des Umsatzes sowie des Gewinns. Besonders deutlich fällt die erwartete Zunahme der Auslastung in der ICT-Branche und im Gastgewerbe aus. Bei Letzterem dürfte die Auslastungssteigerung auch auf den Personalabbau im vergangenen Jahr zurückzuführen sein. Über die Gesamtbranche betrachtet rechnen die Unternehmen mit einem stabilen Niveau bei der Zahl der Angestellten sowie bei den Investitionen. Finanz- und Versicherungsdienstleister sowie Dienstleistungsunternehmen im Gastgewerbe rechnen hingegen mit einem Rückgang der Investitionen.
Erwartungen im Überblick
Frage: Welche Entwicklung erwarten Sie für das Jahr 2024 im Vergleich zu 2023?
Fast acht von zehn Unternehmen sehen künftiges Wachstumspotenzial in ihrem bisherigen Tätigkeitsfeld und setzen auf die Ausschöpfung des Kerngeschäfts. Jedes zweite Unternehmen stuft Akquisitionen als die grösste Wachstumsmöglichkeit ein und rund 40% der Befragten sehen das grösste Potenzial in Produkt- und Prozessinnovationen. Der Mangel an Fachkräften bleibt nach wie vor die mit Abstand grösste Herausforderung.
Entwicklung und Erwartungen im Überblick
Prognose für 2023 | Effektiv 2023 | Prognose für 2024 | |
Umsatz | |||
Gewinn | |||
Personal | |||
Auslastung | |||
Investitionen |
Verwendete Daten
Die für den Text verwendeten Daten stammen, sofern nichts anderes erwähnt, aus der jährlichen Wirtschaftsumfrage der TKB bei Thurgauer Unternehmen. Sie reflektieren ein nicht repräsentatives Spiegelbild der wirtschaftlichen Entwicklung im Kanton Thurgau.
Saldomethode
Der Saldowert entspricht der Differenz der Anteile positiver und negativer Nennungen in Prozent. Beispiel: Bei 40% der Unternehmen ist der Umsatz höher und bei 10% geringer. Das ergibt einen Saldowert von 30%. Die 50% Nennungen für gleichbleibenden Umsatz werden nicht berücksichtigt.