Januar 2025 | Zwar verbuchen die Thurgauer Bauunternehmen sinkende Umsätze und Gewinne, sie blicken aber zufrieden auf das vergangene Geschäftsjahr zurück. Für das laufende Jahr zeigen sie sich optimistisch. Einer der Gründe: Es sind wieder vermehrt Bauvorhaben geplant.
Das Baugewerbe blickt insgesamt auf ein gutes Jahr zurück. Drei von fünf Unternehmen bewerten das vergangene Geschäftsjahr als gut. Allerdings fällt die Einschätzung im Vergleich zu den Vorjahren leicht verhaltener aus. Grund dafür sind rückläufige Umsätze und Gewinne. Rund 40 Prozent der Bauunternehmen berichten von niedrigeren Gewinnen als noch im Vorjahr. Laut dem Schweizerischen Baumeisterverband sind die inflationsbereinigten Umsätze in Teilen der Bauwirtschaft schweizweit zurückgegangen, genauso die Auftragseingänge. Ein Grund: Wegen gestiegener Hypothekarzinsen wurden Bauvorhaben aufgeschoben.
Trotz leichter Abkühlung schätzen Bauunternehmen Geschäftslage positiv ein
Beurteilung des jeweiligen Geschäftsjahrs nach Subbranchen, Saldo aus «gut» und «unbefriedigend»
Im laufenden Jahr werden durch die wieder sinkenden Zinsen ein Anstieg der Bautätigkeit und eine Erholung der Bauinvestitionen erwartet. Die Zahl der eingegebenen Baubewilligungen steigt bereits wieder. Für 2025 erwarten die Unternehmen daher steigende Umsätze, Kapazitätsauslastungen und Gewinne. Besonders zuversichtlich zeigt sich das Bauhauptgewerbe: Mehr als jedes dritte Unternehmen rechnet mit steigenden Gewinnen; im Ausbaugewerbe ist es jedes Vierte. Als Wachstumsstrategie setzen die befragten Betriebe überwiegend auf die Ausschöpfung des Kerngeschäfts und auf Akquisitionen.
Top 5 der erwarteten Herausforderungen für die kommenden Jahre
Anteil Nennungen in den jeweiligen Jahren (maximal 3 Nennungen aus einer Auswahl von 15 potenziellen Herausforderungen möglich)
Nur noch jedes vierte Bauunternehmen betrachtet die Energiekosten als eine der drei grössten Herausforderungen für die kommenden Jahre. Im Vorjahr waren es noch 43 Prozent. Regulatorische Anforderungen und ein zunehmender Wettbewerb rücken vermehrt in den Fokus. Die mit Abstand grösste Herausforderung für die Thurgauer Baubranche bleibt jedoch der Fachkräftemangel. Dennoch zeichnet sich eine allgemeine Entspannung ab: Die Unternehmen sehen sich insgesamt mit weniger Herausforderungen konfrontiert als in den Vorjahren.
Entwicklung und Erwartungen im Überblick
Prognose für 2024 | Effektiv 2024 | Prognose für 2025 | |
Umsatz | |||
Gewinn | |||
Personal | |||
Auslastung | |||
Investitionen |
Verwendete Daten
Die für den Text verwendeten Daten stammen, sofern nichts anderes erwähnt, aus der jährlichen Wirtschaftsumfrage der TKB bei Thurgauer Unternehmen. Sie reflektieren ein nicht repräsentatives Spiegelbild der wirtschaftlichen Entwicklung im Kanton Thurgau.
Saldomethode
Der Saldowert entspricht der Differenz der Anteile positiver und negativer Nennungen in Prozent. Beispiel: Bei 40% der Unternehmen ist der Umsatz höher und bei 10% geringer. Das ergibt einen Saldowert von 30%. Die 50% Nennungen für gleichbleibenden Umsatz werden nicht berücksichtigt.