Medienmitteilung vom 23. März 2016
Währungsturbulenzen beschäftigen Thurgauer Firmen
An der jüngsten Firmenkundenumfrage der Thurgauer Kantonalbank (TKB) haben 550 Unternehmen aus dem Kanton Thurgau teilgenommen.
An der jüngsten Firmenkundenumfrage der Thurgauer Kantonalbank (TKB) haben 550 Unternehmen aus dem Kanton Thurgau teilgenommen. Die Resultate zeigen: Die Firmen blicken auf ein anspruchsvolles Geschäftsjahr 2015 zurück. Die Mindestkurs-Aufhebung sowie die moderate Konjunkturentwicklung in der Schweiz und in den wichtigsten Exportmärkten haben die Ergebnisse geprägt.
2015 war für die Thurgauer Unternehmen anspruchsvoll. Das zeigt die TKB-Umfrage, die mit einer Rekordbeteiligung von rund 550 Unternehmen ein umfassendes Spiegelbild der Thurgauer Wirtschaft ist. Umsätze und Gewinne fielen in fast allen Branchen tiefer aus, Personalbestände wurden reduziert und Investitionen zurückgefahren. Dennoch geben 40 Prozent der befragten Unternehmen an, auf ein gutes Jahr zurückzublicken. Das hat mehrere Gründe: So hat die Aufhebung des Euro/Franken-Mindestkurses durch die Schweizerische Nationalbank im Januar 2015 bislang viele Firmen weniger hart getroffen als sie gemäss der Umfrage des Vorjahres erwartet hatten. Weiter konnten die Unternehmen noch vom Arbeitsvorrat zehren. „Die Bewährungsprobe steht erst an – und das wirtschaftliche Umfeld bleibt herausfordernd“, sagt Remo Lobsiger, Leiter des Bereichs Geschäftskunden der TKB.
Industrie exponiert
Die Eintrübung des Wirtschaftsumfelds hat nicht alle Branchen gleich stark getroffen. Den Unternehmen in der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie setzt die Frankenstärke besonders zu. In dieser Branche sehen 82 Prozent der Umfrageteilnehmer das Betriebsergebnis durch die Frankenstärke negativ beeinflusst. Getrübte Ergebnisse durch die Währungssituation zeigen sich auch im Detailhandel und im Tourismus. Die Baubranche und der Dienstleistungssektor erzielten dagegen durchschnittlich zufriedenstellende Ergebnisse: Fast die Hälfte der befragten Exponenten dieser Branchen stufen das Geschäftsjahr 2015 als gut ein. Im Baugewerbe zeichnet sich in den Prognosen der Umfrageteilnehmer die von Experten erwartete Abkühlung der Bautätigkeit ab.
Bodenständigkeit bewährt sich
Für das kommende Jahr erwarten die Unternehmen insgesamt leicht höhere Gewinne und Umsätze. Wachstumspotenzial erkennen viele Firmen in einer besseren Ausschöpfung des bestehenden Kerngeschäfts. Chancen wittern die Betriebe ertragsseitig vor allem in Produktinnovationen. Auf der Kostenseite streben die Thurgauer Firmen Einsparungen durch weitere Produktivitätsverbesserungen an. Und sie fassen vermehrt Akquisitionen ins Auge, um von Grössenvorteilen zu profitieren. „Eine Stärke der hiesigen Unternehmerinnen und Unternehmer ist ihre Einstellung, ihre bodenständige Haltung, die sich in herausfordernden Zeiten immer wieder bewährt. Thurgauer Unternehmen halten sich fit, optimieren laufend Prozesse. Und sie punkten mit einer hohen Kundenorientierung“, sagt Remo Lobsiger.
Thurgauer Wirtschaft im Fokus
Die Ergebnisse der nicht repräsentativen TKB-Firmenkundenumfrage sind in der Broschüre „Wirtschaft Thurgau“ zusammengestellt. Diese ist kostenlos bei allen TKB-Geschäftsstellen erhältlich und auch im Internet einsehbar.