Medienmitteilung vom 18. August 2020
Thurgauer Kantonalbank zeigt Stabilität
Die TKB präsentiert für das erste Semester 2020 solide Zahlen. Das Hypothekargeschäft hat sich positiv entwickelt und der Neugeldzufluss betrug über 600 Mio. Franken.
Obwohl die Auswirkungen der Pandemie auf der Ertragsseite Spuren hinterlassen, liegt der Halbjahresgewinn nur leicht unter dem Wert des Vorjahres.
Die Thurgauer Kantonalbank hat im ersten Halbjahr 2020 ein solides Resultat erzielt. Das führende Thurgauer Bankinstitut konnte Wachstum generieren und verzeichnete trotz des Pandemie-Umfeldes nur einen moderaten Rückgang im Geschäftsertrag.
Erneutes Bilanzwachstum
Das Hypothekargeschäft entwickelte sich im ersten Semester 2020 ähnlich positiv wie im Vorjahr. Die Hypothekarforderungen stiegen seit Anfang 2020 um gut 460 Mio. auf 20,1 Mia. Franken, was einem Plus von 2,4 Prozent entspricht. Die Forderungen gegenüber Kunden stiegen um rund 400 Mio. Franken (+ 29,7 Prozent) auf 1,8 Mia. Franken. Diese Bilanzposition umfasst auch die im Rahmen des Schweizer Stützungsprogramms für die Wirtschaft ausbezahlten Covid-Kredite von 170 Mio. Franken. Das Gesamtvolumen der über 1’500 gesprochenen Covid-Kredite beläuft sich bei der TKB per Ende Juli 2020 – bis zu diesem Datum lief das Kreditprogramm des Bundes – auf 196 Mio. Franken. Auch die Kundengelder sind im ersten Halbjahr erneut gewachsen. Der Netto-Neugeld-Zufluss beträgt rund 600 Mio. Franken (Vorjahr 590 Mio.). Die Bilanzsumme der Bank stieg um 8 Prozent auf 27,7 Mia. Franken.
Stabile Ertragslage
Das Zinsengeschäft liegt nur leicht unter dem Vorjahresniveau. So ist der Netto-Erfolg aus dem Zinsengeschäft von 118,6 Mio. Franken 1,9 Prozent tiefer als Mitte 2019. Zwar mussten vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie erstmals wieder mehr Wertberichtigungen und Rückstellungen für Ausfallrisiken gebildet werden, als aufgelöst werden konnten. Diese belaufen sich per Mitte 2020 auf rund 11 Mio. Franken, konnten aber durch einen höheren Brutto-Zinserfolg zu einem grossen Teil kompensiert werden. Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft erwirtschaftete die TKB rund 1,5 Mio. Franken oder 5,3 Prozent mehr Ertrag als im Vorjahr, wobei der Zuwachs in erster Linie im Wertschriften- und Anlagegeschäft resultierte. Corona-Spuren weist hingegen das Handelsgeschäft auf, wo die Devisentransaktionen von Kunden in den Frühlingsmonaten 2020 deutlich zurückgingen. Dennoch generierte die TKB im Handelsgeschäft einen Ertrag von 12,4 Mio. Franken (- 5,3 Prozent). Addiert man alle Ertragspfeiler, resultiert per Mitte Jahr ein Geschäftsertrag von 164,4 Mio. Franken (- 1,4 Prozent).
Kosten weiterhin im Griff
Der Geschäftsaufwand der TKB stieg um 2,4 Prozent auf 82,1 Mio. Franken. Dies hängt in erster Linie mit der Umsetzung der Strategie zusammen, die die TKB im vergangenen Jahr für die Periode 2020 bis 2022 festgelegt hat. Dass der Sachaufwand trotz stetiger Investitionen in die Digitalisierung leicht tiefer ausfällt als Mitte 2019, hängt auch mit dem Pandemie-Umfeld zusammen, in dem beispielsweise verschiedene Anlässe der Bank abgesagt werden mussten. Im Gegenzug hat die TKB unter dem Leitgedanken «Ein Herz für den Thurgau» den 130’000 Haushalten im Kanton einen Gutschein von 30 Franken zugestellt, der noch bis Ende September beim lokalen Gewerbe eingelöst werden kann. Der Personalaufwand nahm – dies ebenfalls im Zuge der Strategieumsetzung – um 4,2 Prozent zu. Das Kosten/Ertrags-Verhältnis (Cost-Income-Ratio) der TKB von 46,3 Prozent zu Jahresmitte sticht aber im Branchenvergleich nach wie vor positiv hervor.
Gewinn 2,4 Prozent tiefer
Der Geschäftserfolg, Kennzahl für die operative Leistung, beträgt 76,1 Mio. Franken. Dieser Wert liegt 5,1 Prozent unter dem Halbjahresergebnis des Vorjahres. Das neue Thurgauer Steuergesetz hat für die TKB zwei Auswirkungen. Zum einen sinkt die Steuerbelastung für die Bank aufgrund des reduzierten Gewinnsteuersatzes. Zum anderen können vor dem gleichen Hintergrund im Sinne eines Einmal-Effektes im ersten Semester 2020 bestehende Steuerrückstellungen im Umfang von 11,4 Mio. Franken aufgelöst werden. Diese auf 12 Mio. Franken aufgerundete Summe weist die Bank zu Jahresmitte den Reserven für allgemeine Bankrisiken zu, die zu den Eigenmitteln der Bank zählen. Der ausgewiesene Halbjahresgewinn beläuft sich in der Folge auf 70,5 Mio. Franken. Das Ergebnis fällt somit 1,7 Mio. Franken oder 2,4 Prozent tiefer aus als Mitte 2019.
Verhaltener Ausblick 2020
Für 2020 rechnet die TKB unverändert mit einem tieferen Unternehmenserfolg als 2019. Wegen der anhaltenden Pandemie bleiben insbesondere deren Auswirkungen auf das Wirtschaftsumfeld ungewiss. Die Umsetzung der Unternehmensstrategie wird die Kostenentwicklung weiter beeinflussen. Zudem starten im zweiten Semester der Umbau der Geschäftsstelle Sulgen zu einer Beratungsbank sowie die Arbeiten für die zusätzliche Geschäftsstelle in Gachnang-Islikon, die 2021 eröffnet werden soll. In Planung sind ferner die Aktivitäten für das 150-Jahr-Jubiläum.
Der Geschäftsleitungsvorsitzende Thomas Koller informiert an der Medienkonferenz über den Halbjahresabschluss 2020.