Medienmitteilung vom 03. November 2022
TKB Anlegerforum: Die Ressourcenkrise als Chance sehen
Eine neue industrielle Revolution im Zeichen der Dekarbonisierung solle Arbeitsplätze und Wohlstand schaffen. Dafür hat der Klimaforscher Thomas F. Stocker an den jüngsten Anlegerforen der Thurgauer Kantonalbank (TKB) plädiert.
«Wer Klimaschutz betreibt, betreibt auch Ressourcenschutz»: So lautete die Hauptbotschaft des Professors am Physikalischen Institut der Universität Bern. Thomas F. Stocker, der massgeblich am dritten und vierten Klimabericht des Weltklimarats beteiligt war, sensibilisierte an fünf Abenden rund 1000 Anlegerinnen und Anleger für die Herausforderungen einer vom Menschen beeinflussten Klimakrise. Anlass war das Anlegerforum der Thurgauer Kantonalbank (TKB).
Stocker für industrielle Revolution
Bei dieser Krise gehe es nicht nur um Temperaturanstiege, sondern um weitreichende Veränderungen, welche die Ressourcen Gesundheit, Wasser, Land und Biodiversität negativ beeinflussten, betonte der Gastreferent. Die Auswirkungen seien auch in der Schweiz spürbar, zum Beispiel mit der Zunahme der Hitzetage oder der Verschiebung der Erntezyklen in der Landwirtschaft. Globaler Klimaschutz sei deshalb nicht nur eine ökologische Notwendigkeit, sondern aus ökonomischer Sicht zwingend, spitzte der Professor zu. Dabei soll der Ausstieg aus fossilen Rohstoffen das Netto-Null-Ziel für Treibhausgas-Emissionen in Reichweite rücken. Im Zeichen der Dekarbonisierung brauche es eine vierte industrielle Revolution, die neue Arbeitsplätze und Reichtum schaffe, forderte Stocker.
Obligationen wieder attraktiver
Die TKB nehme ihre Verantwortung wahr, sie sei als Betrieb klimaneutral unterwegs und habe seit vielen Jahren eine umfassende Nachhaltigkeitsstrategie, machte TKB-Geschäftsleitungsmitglied Daniel Kummer als Gastgeber deutlich. Die Bank orientiere sich auch im Anlagebereich an den Zielen der Pariser Klimakonferenz und berücksichtige im Sinne der Selbstverpflichtung einschlägige Standards, erläuterte Karel Ehmann, der das TKB Investment Center leitet und für die Anlagepolitik der Bank mitverantwortlich ist. Schliesslich schlug er einen Bogen vom Klima zum Börsenwetter. Trotz dunkler Wolken aufgrund der Inflation und einer drohenden Weltwirtschaftskrise riet Ehmann Anlegerinnen und Anlegern, die Flinte nicht ins Korn zu werfen und stattdessen wieder attraktiver gewordene Obligationen ins Auge zu fassen. Langfristig spreche nach wie vor nichts gegen die Börse. «Wir sind vorsichtig optimistisch», schloss der Kapitalmarktprofi.