Medienmitteilung vom 04. November 2016
TKB Anlegerforum beleuchtete US-Wahlen
Die US-Wahlen standen im Fokus der Anlegerforen der Thurgauer Kantonalbank (TKB). Rund 1500 Gäste begrüsste die Bank an den Anlässen in Fischingen, Frauenfeld, Weinfelden, Amriswil und Kreuzlingen.
Alles blickt nach Übersee: Die US-Wahlen standen im Fokus der Anlegerforen der Thurgauer Kantonalbank (TKB). Rund 1500 Gäste begrüsste die Bank an den Anlässen in Fischingen, Frauenfeld, Weinfelden, Amriswil und Kreuzlingen. Die Besucher erhielten spannende Informationen zum US-Wahlkampf und erfuhren, welche Auswirkungen der Wahlausgang auf die Anlegerinnen und Anleger im Thurgau hat.
Die TKB führte ihr jährliches Anlegerforum an fünf Orten im Kanton durch. Sämtliche Veranstaltungen waren ausgebucht: 1500 Gäste erfuhren von Gastreferent Alfred Mettler aus erster Hand, wie die Stimmung in den USA vor den Präsidentschaftswahlen ist. Der US-schweizerische Doppelbürger lebt und lehrt seit 20 Jahren in den USA. Der Finanzprofessor an der Georgia State University in Atlanta beleuchtete die Frage: «Wie kann es sein, dass die USA nichts anderes hinbekommen, als diesen völlig verrückten Wahlkampf?» Eine Ausmachung, welche gar die Fiktion in den Schatten stelle, sagte Mettler in Anspielung auf die amerikanische Fernsehserie «House of Cards», bei der es nur so wimmelt von Intrigen und Boshaftigkeiten.
«Die Sonne geht trotzdem auf am 9. November»
Dass sich Hillary Clinton (Mettler: «Eine klassische Politikerin») und Donald Trump (Mettler: «Nur sich selbst verpflichtet, aber authentisch») als Kandidaten für das Präsidentenamt herauskristallisiert hätten, habe zahlreiche Gründe. So sei auch in den USA ein Politikverdruss in der Gesellschaft erkennbar. Zudem gebe es hohe Arbeitslosigkeit, auch unter gut ausgebildeten jungen Menschen, schwache Sozialsysteme und einen wachsenden Graben zwischen Arm und Reich. Auch spielten die neuen Medien eine Rolle, in denen sich die junge Generation bewege, sagte Mettler. «Hier lassen sich ungefiltert Unwahrheiten verbreiten. Trump spielt diese Karte erfolgreich», so der Finanzprofessor. Wer aber auch schliesslich das Rennen für sich entscheide: Es gehe bei den aktuellen Wahlen nicht darum, jemanden zu wählen, sondern jemanden zu verhindern, erklärte Mettler. Eine Blockade im Kongress sei vorstellbar, den USA drohten also weitere vier verlorene politische Jahre. Aber, sollte auch Trump gewinnen, wollte Alfred Mettler nicht schwarz malen: «Die Sonne geht trotzdem auf am 9. November.»
«Politische Börsen haben kurze Beine»
Doch was geht der US-Wahlkampf die Anlegerinnen und Anleger im Thurgau an? Diese Frage beleuchtete Karel Ehmann, Leiter Portfolio Management bei der TKB. Der Blick auf die aktuelle Risikolandkarte offenbare einige Krisenherde: Bevorstehende Wahlen in den USA, Italien, Frankreich, Deutschland mit ungewissen Folgen, Kriege und Konfliktherde, etwa in Syrien oder der Ukraine. «Wir dürfen aber nicht vergessen, dass es auch in der Vergangenheit dunkle Wolken über den Finanzmärkten gab», sagte Ehmann und fügte hinzu: «Der Blick auf Statistiken zeigt, dass politische Börsen kurze Beine haben.» Von der Politik getriebene Ereignisse wie jüngst der Brexit liessen die Börsen zwar einbrechen. Im langfristigen Trend aber tendierten die Finanzmärkte nach oben, so Ehmann. Darum rät der Experte dazu, bei tauchenden Finanzmärkten – und das gelte je nachdem auch für die Zeit nach den US-Wahlen – dazu, die Nerven und vor allem den Durchhaltewillen zu behalten. Denn: «emotionales Anlegen ist der Hauptfeind der Performance», so Ehmann.
Die Referenten am Anlegerforum: Professor Alfred Mettler (rechts) und TKB-Experte Karel Ehmann.
Wer hat die Nase vorn im US-Wahlkampf? Darüber sprach Professor Alfred Mettler am Anlegerforum der TKB.