Medienmitteilung vom 10. August 2010
Thurgauer Kantonalbank zeigt Stabilität
Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) präsentiert in einem schwierigen Marktumfeld ein respektables Semesterergebnis 2010.
Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) präsentiert in einem schwierigen Marktumfeld ein respektables Semesterergebnis 2010. Aufgrund tiefer Zinsen und volatiler Finanzmärkte glitt der Bruttogewinn gegenüber dem Vorjahr auf 56,1 Mio. Franken zurück (- 22,0 Prozent). Der ausgewiesene Halbjahres-Gewinn beläuft sich auf 33,0 Mio. Franken, was einem Plus von 11,7 Prozent entspricht.
Die Bankbranche sieht sich einem unverändert anspruchsvollen Umfeld ausgesetzt. Die unsteten Finanzmärkte und das tiefe Zinsniveau haben auch bei der TKB die Ertragslage beeinflusst. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft beträgt 93,2 Mio. Franken, was gegenüber Mitte 2009 einem Minus von 7,5 Mio. Franken (- 7,5 Prozent) entspricht. Gründe für den Rückgang sind der Margenschwund und die Absicherung des Zinsänderungsrisikos. Die TKB verfolgt eine äusserst vorsichtige Risikopolitik und sichert ihre Bilanz konsequent gegen steigende Zinsen ab. Die daraus entstandenen Nettokosten sind im derzeitigen Tiefzins-Umfeld gegenüber der Vorjahresperiode angestiegen. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft stieg zwar um erfreuliche 1,6 Mio. (+ 5,6 Prozent) auf 30,5 Mio. Franken. Allerdings begegnen weiterhin viele Anleger dem unveränderten Auf und Ab der Börsen und Finanzmärkte mit grosser Zurückhaltung, was eine deutlichere Steigerung der Kommissionserträge verhinderte. Der anteilsmässig wenig bedeutende Erfolg aus dem Handelsgeschäft nahm um 5,7 Mio. (- 60,3 Prozent) auf 3,7 Mio. Franken ab, was mit den volatilen Märkten und dem deutlich gesunkenen Euro-Kurs zusammenhängt.
Kosten unter Kontrolle
Die TKB hat die Kosten gut im Griff. Der Geschäftsaufwand konnte um 1,1 Mio. (- 1,4 Prozent) auf 74,0 Mio. Franken reduziert werden. Der Sachaufwand, der schon 2009 deutlich gesunken ist, konnte weiterhin tief gehalten werden und liegt mit 29,0 Mio. Franken nur leicht über dem Vorjahr (+ 1,2 Mio oder + 4,5 %). Der Personalaufwand beträgt 45,0 Mio. und fällt somit um 2,3 Mio. Franken tiefer aus als im ersten Semester 2009 (- 4,9 Prozent). Die Kosten/Ertrags-Relation der TKB (Cost-Income-Ratio) hat sich im Zuge tieferer Erträge von 49,2 Prozent Ende 2009 auf 56,9 Prozent erhöht. Der Bruttogewinn beziffert sich auf 56,1 Mio. Franken, was gegenüber dem Vorjahr einem Rückgang von 22,0 Prozent (- 15,8 Mio. Franken) entspricht.
Entspannte Risikosituation
Der Aufwand für Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste beläuft sich auf 5,6 Mio. Franken und ist damit 2,9 Mio. Franken tiefer als im Vorjahr (- 34,2 Prozent). Dies zeigt zum einen, dass die Thurgauer Wirtschaft der konjunkturellen Abkühlung die Stirn bieten konnte. Zum anderen unterstreicht dieser im Mehrjahresvergleich tiefe Wert, dass die TKB ihre Kreditrisiken im Griff hat und das Kreditportefeuille gesund ist. Das Zwischenergebnis - Kennziffer für die operative Leistung der Bank - beträgt 43,7 Mio. Franken (- 11,4 Mio. Franken oder 20,7 Prozent). Der Ausserordentliche Ertrag enthält einen Buchgewinn aus dem Verkauf einer nicht betriebsnotwendigen Liegenschaft. Da die TKB die Zuweisung an die Reserven für allgemeine Bankrisiken aufgrund der soliden Eigenkapitalausstattung reduzieren konnte, resultiert ein höherer Halbjahresgewinn von 33,0 Mio. Franken (+ 11,7 Prozent oder 3,5 Mio. Franken).
Gesundes Bilanzwachstum
Die Bilanzsumme der TKB beträgt zu Jahresmitte 15,791 Mia. Franken, was einem Zuwachs von 111,5 Mio. oder 0,7 Prozent entspricht. Die Ausleihungen stiegen um 1,4 Prozent (+ 195,9 Mio.) auf 14,521 Mia. Franken. In einem weiterhin intakten Immobilienmarkt konnten die Hypothekarforderungen - die TKB ist Marktführerin in diesem Geschäftsfeld - auf 12,773 Mia. Franken (+ 1,5 Prozent oder 192,1 Mio.) ausgebaut werden, wobei die TKB ihre Kriterien für die Vergabe von Hypothekarkrediten nicht gelockert hat und eine vorsichtige Risikopolitik anwendet. Aufgrund des sehr tiefen Zinsniveaus machen die Festhypotheken zu Jahresmitte 94 Prozent am Gesamtbestand aus (Ende 2009: 92 Prozent). Die für die Refinanzierung der Ausleihungen wichtigen Kundengelder stiegen um 1,7 Prozent (+ 153,0 Mio.) auf 9,155 Mia. Franken. Die Verpflichtungen gegenüber Kunden in Spar- und Anlageform konnten um 142,3 Mio. Franken (+ 2,4 Prozent) auf 6,056 Mia. Franken ausgeweitet werden. Beim Kassenobligationenbestand - der bei der TKB traditionell bedeutender ist als bei anderen Banken - resultierte eine leichte Abnahme von 1,3 Prozent (- 14,2 Mio.) auf 1,065 Mia. Franken. Das Anlagevolumen der TKB stagnierte im ersten Semester auf 16,158 Mia. Franken (- 56,5 Mio. oder 0,3 Prozent). Das darin enthaltene, nicht bilanzwirksame Depotvolumen reduzierte sich im Zuge der schwachen Börsen um 2,9 Prozent (- 206,0 Mio.) auf 6,946 Mia. Franken.
Verhaltener Ausblick
Für das zweite Semester 2010 rechnet die TKB mit einer ähnlichen Entwicklung wie im ersten Halbjahr. Die Risikosituation der Thurgauer Marktführerin ist gesund und die Eigenkapitalausstattung sehr solide. Das kommt der TKB im harten Wettbewerb und im anspruchsvollen, von Unsicherheit geprägten Marktumfeld zugute. Die Zinsen dürften sich noch für eine gewisse Zeit auf einem tiefen Niveau seitwärts entwickeln und auch an den Börsen und Finanzmärkten ist eine weiterhin volatile Situation zu erwarten. Vor diesem Hintergrund geht die TKB nicht davon aus, das anvisierte Bruttogewinn-Ziel 2010 von 136 Mio. Franken erreichen zu können.