Medienmitteilung vom 20. November 2024
Anleger sollen investiert bleiben
Politische Veränderungen durch die Trump-Administration könnten negativ wirken. Dennoch bleiben die USA ein attraktiver Markt, hiess es an den Anlegerforen der Thurgauer Kantonalbank.
Die Frage, ob sie besser dran seien als vor vier Jahren, hätten die amerikanischen Wählerinnen und Wähler unter anderem wegen der Teuerung bei den Gütern des täglichen Bedarfs mit einem deutlichen Nein beantwortet, kommentierte Jens Korte, USA-Korrespondent des Schweizer Fernsehens, die jüngsten Präsidentschaftswahlen. Korte, der als Finanz- und Wirtschaftsexperte seit den 1990er Jahren von der Wall Street in New York berichtet, referierte am Anlegerforum der Thurgauer Kantonalbank. Dieses findet an fünf Abenden statt und zieht über 1'500 Gäste an.
Belastende Faktoren
An den amerikanischen Aktienmärkten habe sich eine grosse Euphorie verbreitet, sagte Korte. Dies vor allem wegen der Aussichten auf tiefere Steuern und eine geringere Regulierung. Der Bondmarkt hingegen, wo mit Schulden gehandelt werde, zeige sich verunsichert. Das sei die spannende Ausgangslage vor dem Amtsantritt des neuen Präsidenten Donald Trump. Negativ beurteilte Korte insbesondere die angekündigten, aggressiven Zölle und die geplante, restriktive Einwanderungspolitik, ebenso die Steuersenkungspläne, die zu höheren Schulden führten. Auch die Gestaltung des Kabinetts könnte sich belastend auswirken, bilanzierte der Fernsehkorrespondent. Dennoch sei die amerikanische Wirtschaft nach wie vor grundsolide unterwegs und bleibe für europäische Länder, auch für die Schweiz, ein attraktiver Wirtschaftsraum.
Diversifiziert bleiben
Den Finanzmärkten sei eigentlich egal, wer Präsident sei, relativierte auch Karel Ehmann, langjähriger Leiter des TKB-Investment Centers, die politischen Einflüsse. Gift seien unter anderem Kriege, die nicht nur zu Leid und Zerstörung, sondern auch zu Inflation und höheren Zinsen führten. Doch es gebe letztlich unglaublich viele Einflussfaktoren. Der Bondmarkt Schweiz bewege sich im Plus, und auch die Inflation sei hierzulande nicht das Problem, konstatierte Ehmann. Sein Nachfolger Conradin Kraemer ortete für die Schweiz trotz Unsicherheiten eine gut laufende Konjunktur und positive Exportzahlen. Anlegerinnen und Anlegern riet er, die Beratungsangebote und Investmentprodukte der TKB zu nutzen, vor allem aber diversifiziert und investiert zu bleiben.